Impact Schafe hüten

Der Herr ist mein Hirte und deshalb sind wir seine Lämmer. Aber was bedeutet es eigentlich, ein Hirte zu sein? Mit dieser Frage beschäftige ich mich jeden Samstagmorgen, denn seit Mitte September hüte ich die Schafe auf der Pilotfarm.

Ich muss zugeben: Es ist nicht so einfach, wie man es sich vielleicht vorstellt. Am Anfang kennen einen die Schafe nicht und laufen deshalb weg. Da hilft auch kein Pfeifen oder mit dem Stock wedeln. Hinterherlaufen ist auch nicht ratsam, denn je schneller der Schäfer läuft, desto schneller rennen die Schafe.

Zum Glück löst sich das Problem meist von selbst. 

Ein Punkt, den ich bald feststellte, war, dass ich als Hirte die grünen Grasflächen vor den Schafen sehen kann. Aber sie dorthin zu führen, ist nicht immer einfach. Sie bleiben lieber an der Stelle stehen, die sie sehen können, auch wenn es dort wenig Futter gibt. Für den Hirten ist diese Kurzsichtigkeit frustrierend, denn ich möchte sie zu den saftigen Weiden führen, aber sie lassen mich nicht. 

Je länger ich die Tiere hüte, desto mehr verstehe ich Gott und sein Wort.

Ich muss lernen, auf seine Stimme zu hören und ihm zu folgen. Wenn ich meinem Hirten vertraue und mich von ihm führen lasse, wird er mich zu grünen Weiden bringen. Denn wenn ich stehen bleibe, um mich an den drei Grasbüscheln auf dem kargen Boden zu erfreuen, werde ich die wunderbaren Weiden verpassen, die mein Hirte schon längst für mich geplant hat. Er sieht das große Ganze und sorgt rundum für mich. Und manchmal führen die Wege zur Weide durch das Gestrüpp, wo sich links und rechts Dornen auftürmen. Dann darf ich ihm vertrauen, der vorausgeht, und auf seine Stimme hören. Denn er ist der gute Hirte, der seine Schafe liebt!

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